Als ich heute morgen in den Wald ging dachte ich, dass alles was meinen Blick anzieht ein Spiegel für mich selbst ist. Wenn ich Fotos mache, dann „spiegel“ ich in den Bildern etwas wieder.
Mein Firmenname Mirador ist ursprünglich aus den Vornamen meines Mannes und mir entstanden. Später erkannte ich erst, das darin noch eine ganz andere Bedeutung versteckt ist. Das „mir“ erinnert mich immer an den Spiegel und das „dor“ an eine Tür (natürlich sind damit die englischen Wörter gemeint). Und das drückt genau das aus, was ich mit meinen Fotos erreichen möchte. Ich möchte in den Fotos etwas widerspiegeln, wo sich in den Bildern wie eine Art Tür öffnet. Spanisch heißt mirador übersetzt Aussichtspunkt.
Als ich bei meinem Spaziergang so darüber nachdachte, dachte ich dass tatsächlich alles ein Spiegel für uns ist, was unseren Blick gefangen nimmt – alles was uns berührt. Und das alles erzählt eine Geschichte über uns selbst. Wir machen mit unseren Handys unbeschreiblich viele Bilder. Oft werden die Bilder bearbeitet und ich frage mich warum eigentlich?
Die Antwort liegt in meinen Augen darin, dass wir uns versuchen selbst zu täuschen. Das wir meinen es müsste alles perfekt sein. Wenn ich durch den Wald gehe und genau hinschaue ist da nichts perfekt und doch wunderschön. Und so hat mich die Natur erinnert, dass ich ganz gelassen sein darf.

Als stetige Erinnerung begrüßte mich, wie so oft, vor meiner Tür eine Schnecke. Überall läuft mir immer wieder eine Schnecke über den Weg. Langsam machen, bei sich bleiben und fühlen erzählt sie mir ständig. Es berührt mich immer wieder wie einfach es doch ist. Wir müssen nur die Augen auf machen und fühlen. Und dann bekommen wir so viel über uns selbst erzählt. Wenn wir gestresst sind hören wir nicht mehr zu und schauen auch nicht genau hin – also zumindest geht es mir so.

Nebenan strahlte mich noch der Ahorn mit seiner roten Farbe an. Er wirkte so gelassen und geduldig. Es ist für mich immer wieder ein Wunder, wie einfach uns die Natur berühren kann. Dazu zähle ich auch uns Menschen. Jeder andere Mensch, der uns auf irgendeine Weise berührt, ist ein Spiegel für uns selbst.
Mit diesem Gedanken bin ich auch wieder bei meinem Mann. Ohne ihn hätte ich den schönen und passenden Namen „Mirador“ nicht. Ohne ihn würde mir noch ganz viel mehr fehlen. Er gibt mir sehr viel Stabilität. Ich nenne ihn oft meinen „Anker“. Und am Ende ist er auch ein Spiegel für mich.
Und so gehe ich mit einem inneren Gefühl der Ruhe und Gelassenheit in den Tag. Die ich im Moment wirklich sehr brauche, da wir am Samstag ein großes Fest feiern. Ich bin wirklich gespannt, wie lang diese innere Ruhe anhält 😀 Glücklicherweise liegen bei mir ja überall Schneckenhäuser herum. In diesem Sinn wünsche ich euch allen einen wundervollen Tag ❤️
Eure Doreen